STREICHQUARTETTE-NACHT: Lebenszeichen alter Musikform

Graz. – Vor einer Woche versuchte sich das “musikprotokoll” an neuen Präsentationsformen und das geriet nur fad. Ohne “steirischen herbst” hat “die andere saite” auf das gute alte Streichquartett gesetzt. Auf ganz traditionelle Weise wurden im Minoritensaal sechs neue Kompositionen vorgestellt, nur bei zwei Stücken begaben sich die vorzüglichen Spieler des CORDA-Quartetts in jeweils eine Ecke des abgedunkelten Raumes. Da durfte dann jeder Zuhörer auch ein bisschen träumen . . .

Am Beginn des langen, aber keineswegs spannungslosen Abends stand jedoch die “Tanzmusik I” von Henrik Sande, da grüßte Maurice Ravels “La Valse” von Ferne. Das “5. Streichquartett” von Gerd Noack entpuppte sich als musikalische Plauderei, während Thomas Amanns “Missing Links” eher Gedankenstriche setzt. Mit Chaos und Ordnung könnte man einerseits “Waran” von Kiawash Saheb-Nassagh und andererseits das “Streichquartett in zwei Sätzen” von Se-Lien Chuang charakterisieren. Am Schluss Orestis Tanis. Sein Stück “Für Tonband und Streichquartett” strahlt wohltuende Ruhe aus.

Ernst Scherzer


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